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Berlin Rotes Rathaus Berliner Rathaus
Das Berliner Rathaus, auch 'Rotes Rathaus' genannt, wurde von 1861 bis 1869 nach Entwürfen des Architekten Hermann Friedrich Waesemann gebaut. Es ersetzte das historische Rathaus, das sich an gleicher Stelle befand und dessen Ursprünge auf das Mittelalter zurückgingen. Die Grundsteinlegung fand am 11. Juni 1861 statt. Nachdem der erste Bauabschnitt in der Jüdenstraße fertig gestellt war, tagte hier der Magistrat vier Jahre später zum ersten Mal. Das Richtfest wurde am 9. November 1867 gefeiert, am 6. Januar 1870 fand die erste Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im neuen Berliner Rathaus statt.
Das Berliner Rathaus nimmt den gesamten Straßenblock zwischen Rathaus-, Jüden-, Gustav-Böß- und Spandauer Straße ein und beansprucht eine Grundfläche von 99 mal 88 Metern. Es beeindruckt durch den Detailreichtum seiner leuchtend-roten Backsteinfassade – daher auch die Bezeichnung 'Rotes Rathaus'. Der viergeschossige Bau ist ein architektonischer Solitär. Der Turm ist – einschließlich der Fahnenstange – 94 Meter hoch und nach dem Vorbild der Kathedrale von Laon (Picardie/Frankreich) entstanden. Mit dem blockartigen Äußeren und dem hohen, stumpfen Turm griff Waesemann den Rathaustyp der einst mächtigen Städte Italiens und Flanderns auf. Das Innere der Vierflügelanlage auf dem fast quadratischen Grundstück wird durch Mitteltrakte in drei Höfe unterteilt. Die Backsteinfassaden knüpfen im Rundbogenstil an die märkische Baukunst an. Der umlaufende Terrakottafries verziert die Balkonbrüstungen des ersten Stockwerks und wurde in den Jahren 1876 bis 1879 angebracht. Er stellt auf 36 Tafeln die Berliner Geschichte bis 1871 dar.
Im Laufe seiner Geschichte erlebte das Berliner Rathaus zahlreiche Umbauten und Modernisierungen: Bereits 1882 wurde das Rathaus mit Fernsprechanlagen ausgestattet. 1884/85 erfolgte die Umstellung von Gaslampen auf elektrische Beleuchtung. Mit der Gründung "Groß-Berlins" 1920 wurde ein Umbau des Stadtverordnetensaales notwendig. In den dreißiger Jahren wurden Modernisierungen und Umbauten in größerem Ausmaß durchgeführt, die in Zusammenhang mit den Olympischen Spielen im Jahre 1936 standen. Mit diesen Arbeiten wurde der Architekt Richard Ermisch beauftragt. Das im Zweiten Weltkrieg stark beschädigte Gebäude wurde 1951 bis 1955 unter Leitung von Fritz Meinhardt wieder aufgebaut. Dabei wurde die Innenarchitektur grundlegend verändert: Viele Räume erhielten andere Funktionen, wurden stark vereinfacht oder im Stil der fünfziger Jahre neu gestaltet. Hier hatte nach der Teilung Berlins der Ost-Berliner Magistrat seinen Sitz. 1979 wurde das Berliner Rathaus unter Denkmalschutz gestellt. Zur 750-Jahr-Feier Berlins wurde 1987 mit der Instandsetzung der Außenfassade begonnen.
Im Oktober 1991 zog der Regierende Bürgermeister des wiedervereinigten Berlins vom Schöneberger Rathaus in das Berliner Rathaus, das damit offizieller Regierungssitz wurde. Daher begannen 1990 umfangreiche Umbau- und Modernisierungsarbeiten unter Leitung des Architekten Helge Pütz, die bis 1996 andauerten. Es galt, ohne größere Eingriffe in das denkmalgeschützte Gebäude, behutsam moderne Technik von heute einzubauen. Energiespar-Contracting 1996 begann die energetische Sanierung des Berliner Rathauses im Rahmen der Energiesparpartnerschaft Berlin (Energiespar-Contracting). Durch die Modernisierung von Heizung, Belüftung und Beleuchtung sowie durch Erneuerung der Gebäudeleittechnik konnten Energieverbrauch und –kosten deutlich reduziert werden. Turmsanierung Im Dezember 2006 wurde nach einem Jahr Bautätigkeit die Sanierung des Turms unter Leitung der BIM abgeschlossen. Sämtliche Arbeiten inklusive der Entfernung des Baugerüstes konnten planmäßig beendet werden. Das gesamte Mauerwerk am Turm wurde mit einem Spezialverfahren saniert. Die Zifferblätter der Turmuhr wurden neu vergoldet, und im Innenbereich wurden die Elektroinstallationen erneuert.
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